Gespräche mit Bürgermeisterkandidaten

Gespräche mit Bürgermeisterkandidaten

Sven Bohnert
Stefan Wörner
Timo Plankenhorn
Detlev Gottaut

Für die Bürgerinitiative „Rettet-das-Arbachtal“ war von großem Interesse, die Meinung und Haltung der Pfullinger Bürgermeisterkandidaten über die geplante Wohnbebauung im Arbachtal/Galgenrain zu erfahren. Im Hinblick auf die aktuelle Situation wurden Anfang März alle damals bekannten Kandidaten zu einer Videokonferenz eingeladen. Das Orga-Team fand es sehr gut, dass die Herren Bohnert, Gottaut, Plankenhorn und Wörner in sehr kurzer Zeit ihre Bereitschaft zu einer Videokonferenz erklärt haben.

Auf Wunsch von Herrn Wörner, sich von der Problematik sozusagen „vor Ort“ ein Bild zu verschaffen, fand ein Gebietsrundgang mit ihm statt, ebenso mit Herrn Gottaut. Herr Martin Fink hat auf die Einladung zu einer Videokonferenz – trotz mehrmaliger Nachfrage – nicht reagiert.

Die Videokonferenzen wurden mit den Kandidaten einzeln und an verschiedenen Terminen abgehalten. Zuerst war es für die Initiative wichtig, eine Grundmeinung zum Thema „Bebauung Arbachtal“ von den Kandidaten zu erhalten. Aus den Äußerungen konnte man den Rückschluss ziehen, dass sich alle Kandidaten umfangreiche Gedanken zu einer Bebauung des Gebietes „Arbachtal/Galgenrain“ gemacht haben. Eine gemeinsame Tendenz von der Abkehr vom „Flächenfraß“ oder  der Ausweisung großer Neubaugebiete war deutlich feststellbar. Ferner wären neue gesetzliche Bestimmungen zum Landschafts- und Naturschutz zu berücksichtigen.

Interessant war auch der anschließende Meinungsaustausch und die intensive Diskussion über generelle Wohnbebauung und neue Wohnkonzepte, Innenraumverdichtung, vorhandene Baulücken, Landschafts- und Naturschutz, Klima und Kaltluftschneisen. In Pfullingen gäbe es keine ausreichende qualitative Erfassung des Wohnraumbedarfs unterschiedlicher Personengruppen (differenziert nach Lebensalter, Versorgungsbedarf, Ortsverbundenheit,  Nutzung des Wohnraums für Eigenbedarf oder als Geldanlage). Sowie keine wirklichen Konzepte zur Deckung unterschiedlicher Bedarfe, insbesondere für junge Familien aber auch für alte Menschen, die an Demenz erkrankt sind.

Flächen im Außenbereich zu überbauen, nur weil sie im Flächennutzungsplan vor zig-Jahren eingeplant wurden, sei nicht mehr zeitgemäß. Es gäbe in Pfullingen durchaus noch Flächen für Arrondierungen. Eine Stadtentwicklung könne nicht nur auf Zuwachs orientiert sein, sondern müsse auch für Rückzugsmöglichkeiten der Bürger in stark bebauten Gebieten Sorge tragen.

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass es in Pfullingen zu wenig wirkliche Bürgerbeteiligung gebe und großer Bedarf dafür bestehe. Die vorhandenen Möglichkeiten würden nicht richtig gelebt. Man müsse die Bürgerschaft mehr dazu animieren, sich aktiv an der Stadtentwicklung zu beteiligen. Von seiten der Verwaltung aus gehe es auch darum, die Möglichkeiten der Beteiligung auszuweiten (durch Bürgerforen, runde Tische etc. ) sowie für mehr Transparenz bei den Entscheidungen des Gemeinderats zu sorgen.

Auch alle Gemeinderäte seien zum Thema Bürgerbeteiligung gefordert, nur „Kopfnicken“ bei Entschlüssen reiche nicht aus, um den Bedürfnissen der Bürger gerecht zu werden.

Pfullingen steht mit der Bürgermeisterwahl 2021 an einem Wendepunkt für die Zukunft.

Die  Gespächsprotokolle in chronologischer Reihenfolge:

Ein Gedanke zu „Gespräche mit Bürgermeisterkandidaten

  1. Diese Wahl wird sicherlich interessant und spannend werden. Für eine Wende braucht es eine Persönlichkeit mit Weitblick, Umsicht aber auch Entschlossenheit, die alten Wege zu verlassen. Deshalb bedarf es einer Person aus Pfullingen oder ausserhalb, die bisher noch n i c h t stadtpolitisch eingebunden ist, sonst kommt die Wende nicht. Wir brauchen einen jungen bzw. dynamischen Bürgermeister und keine Person kurz vor dem Rentenalter. Sonst können wir keine aktive Jugend für die künftige Stadtentwicklung gewinnen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert