Detlev Gottaut
Videokonferenz am 29. März 2021
Personalien
- 64 Jahre, verheiratet
- Vater zweier Kinder
- Unternehmensberater für Kliniken
- Seit 2008 wohnhaft in Pfullingen.
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Warum er Bürgermeister von Pfullingen werden will
Er habe sich nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, unternehme dazu viel und pflege viele Kontakte. Er kenne die Anliegen der BI „Rettet das Arbachtal“ und er sei mit seinem Hund in letzter Zeit oft dort unterwegs gewesen, um sich selbst ein Bild zu machen. Es gebe Risiken beim Wasserabfluss in das Bachbett.
Wohnen im Gewann Galgenrain
Er habe Verständnis für Leute, die mehr Wohnraum haben wollen. Dennoch weichen seine Vorstellungen größtenteils von der jetzt geplanten Nutzung des Arbachtals ab. Er sieht die Gefahr, dass zahlungskräftige Interessenten wegen der derzeitigen Niedrig- und Strafzinsphase das Gewann Galgenrain als Spekulationsobjekt nutzen werden. Dies werde vermutlich dazu führen, dass sich junge Familien die Versorgung mit eigenem Wohnraum dort nicht leisten können.
Er habe andere Vorstellungen für die Flächennutzung des Arbachtals. Seine Idee wäre die Verlagerung der Fußballplätze des VfL sowie des BFC an das peb2. Dadurch würden die Sportplatzflächen für den Wohnungsbau frei, beim Eierbach wäre zusätzlich eine Nutzung als Gewerbegebiet möglich. Eine weitere Option für einen vertretbaren Eingriff in das Arbachtal läge einer gemäßigten Arrondierung bei der Karl-Kuppinger-Straße. Zur Deckung des Wohnraumbedarfs gebe es außerdem Möglichkeiten beim Böhmerareal.
Wohnraumbedarf
Von Seiten der BI wurde genannt: Mit der Bebauung des Galgenrains werde am Bedarf vorbeigeplant: der Galgenrain könne nicht kostengünstig bebaut werden, auch erführe die Innenstadt dadurch keine Wiederbelebung. Was in Pfullingen fehle, sei die genaue Erfassung bebaubarer Rest- und Arondierungsflächen. Im Innenbereich seien noch zirka 9 Hektar freie Flächen vorhanden. Auch fehle es an der Umsetzung von neuen Konzepten bedarfsgerechter Versorgung mit Wohnraum.
Frage von Detlev Gottaut, woran es liege, dass in Pfullingen viele naheliegende Alternativen zur Bedarfsdeckung mit Wohnraum nicht umgesetzt werden? Vertreter der BI wiesen auf mangelnde Beteiligung der Bürger bei der Mitgestaltung der Stadtentwicklung hin, sowie fehlendes Monitoring: „Man hat nicht alles bebaut, was angedacht war.“
Stadtentwicklung
Stadtentwicklung heiße für Detlev Gottaut nicht, die Schallmauer von 20 000 Einwohner zu brechen, sondern die Lebensqualität der Einwohner Pfullingens zu steigern. Das bedeutet weniger Flächen zu verbrauchen, sie besser zu nutzen und energiesparenden Wohnungsbau zu fördern. Notwendig sei eine Analyse der unbebauten Grundstücke in der Innenstadt. Um bezahlbaren Wohnraum für junge Familien zu schaffen, gebe es das Modell von Baugenossenschaften, bei denen die Bürger Anteilscheine erwerben können.
Schlussstatement
Pfullingen braucht Bürger, die sich selbstverantwortlich für die Stadtentwicklung einbringen. Von allen Entscheidungsträgern , wie etwa jedem Mitglied des Gemeinderats, erwarte er „klare Kante“, das heißt Offenheit und Begründungen für die jeweilige persönliche Entscheidung: „Die Leute sollen hinter dem stehen, was sie beschließen“.
Notizen verfasst von Johann Kuttner, Mitglied der BI „Rettet das Arbachtal“